16 Carat Gold ist das größte Wrestling-Turnier Europas. Für drei Tage finden sich die besten Wrestler der Welt im Ruhrgebiet ein und kämpfen die begehrte Trophäe untereinander aus. 2015 feierte Westside Xtreme Wrestlings Vorzeige-Event sein zehnjähriges Jubiläum. Die 70-minütige Dokumentation „The Making of 16 Carat Gold“ wirft einen interessanten Blick hinter die Kulissen der Veranstaltung.
ZUSAMMENFASSUNG
16 Carat Gold 2015: Das bedeutet drei Tage Wrestling-Action für die Fans und mächtig Arbeit für Veranstalter und Wrestler. „The Making of 16 Carat Gold“ zeigt, welche Herausforderungen, Probleme und Erfolge bei der Realisierung eines solchen Projekts entstehen können. Die Dokumentation zeigt beispielsweise den aufkeimenden Frust beim wXw Office, als man vom wetterbedingten Ausfall Ricochets erfährt. Gleichzeitig aber demonstriert der Film auch die Geschlossenheit und Flexibilität des Teams: Plötzlich steht mit Melanie Gray ein Rookie im Main Event des ersten Carat-Tags und Axel Dieter Jr. avanciert zum potenziellen Turniersieger.
Geschickt vermischt „The Making of 16 Carat Gold“ Backstage-Aufnahmen mit Kampfsegmenten und im Nachhinein gefilmten Interviews. So kreiert man ein erstaunlich transparantes Bild der Organisation eines Wrestling-Events. Etwas störend fallen hier lediglich die Kommentare von wXw-Gesellschafter Tassilo Jung auf. Seine Interview-Segmente klingen, als hätte er seine Texte mühevoll auswendig gelernt. Das fällt gerade deshalb auf, weil Tas in Backstage-Einspielern einen vollkommen anderen Sprachrhythmus aufweist und auch andere Interview-Gäste – wie etwa Mike Schwarz, Axel Dieter Jr. oder Melanie Gray – deutlich natürlicher vor der Kamera wirken.
Zusätzlich zum stringenten Aufbereiten der drei Turniertage und ihrer Geschichten beleuchtet „The Making of 16 Carat Gold“ auch das Rahmenprogramm des Events und entführt Zuschauer kurz zu den Q&A-Sessions oder auf die verrückte After-Show-Party.
MEINUNG
„The Making of 16 Carat Gold“ ist nach „Inside the Triangle“ die zweite Dokumentation von Westside Xtreme Wrestling und wirkt insgesamt reifer, durchdachter und professioneller als das Erstlingswerk. Die Mischung aus eingespielten Interviews, Kampfausschnitten und Behind-the-Scenes-Aufnahmen stimmt. Gerade die Geschichten um Rookie Melanie Gray oder den Überraschungsfinalisten Axel Dieter Jr. geben dem Film einen notwendigen roten Faden.
Kritische Töne werden leider zu selten angeschlagen: Karsten Beck beispielsweise lässt nur beiläufig durchscheinen, dass er mit seinem Match gegen Big Daddy Walter nicht zufrieden war.
Stattdessen dominiert der wohlverdiente Stolz über das bis dato Geleistete und über das bislang größte Carat der wXw-Geschichte. „The Making of 16 Carat Gold“ zeigt wXw offener als es viele andere Wrestling-Ligen wagen würden und ist gerade deshalb für Fans besonders interessant.