Kevin Owens feierte im Mai 2015 sein Debut im Main Roster von WWE und hinterließ seitdem einen bleibenden Eindruck. Er besiegte John Cena in seinem ersten Match, gewann den IC-Title und zieht selbst als Bösewicht unglaubliche Reaktionen. Bei Wrestlemania Axxess in Dallas, Texas traf ich Kevin Owens und hatte Gelegenheit, ihm einige Frage zu seiner Karriere und auch zum deutschen NXT-Talent Axel Tischer zu stellen.
Das Video könnte ihr oben anklicken. Hier folgt nun eine kurze, deutsche Zusammenfassung:
Du hast eine lange Vergangenheit von Knieoperationen und trittst als Schwergewicht in einem Leiter-Match an. Bereitet man sich auf einen solchen Kampf speziell vor?
Kevin Owens: Ich war bereits in Leiter-Matches – u.a. gegen Finn Balor oder auch in meiner Zeit vor WWE. Ich habe damit kein Problem. Mir gefällt das Chaos, das gerade bei solchen Kämpfen entsteht. Eine wirkliche Vorbereitung darauf gibt es nicht. Verletzungen treten immer auf, aber darauf kannst du dich nicht vorbereiten. Natürlich dehnst du dich und gewöhnst deinen Körper durch häufige Kämpfe an die Strapazen.
Ist der WWE-Zeitplan anstrengender als deine Zeit als Independent-Wrestler?
Er ist vielleicht zermürbender. Ich kämpfe nicht schonender bei WWE als in den Indys. Ich arbeite ebenso hart. Mein Körper ist daran gewöhnt. Das Problem ist die Masse an Kämpfen, die du hintereinander bestreitest. Ich habe keine Verletzungen zur Zeit, aber zwischendurch zwickt es hier und da immer mal wieder.
Sind die ständigen Reisen der beste und der schlimmste Aspekt deines Berufs? Du hast immer wieder betont, dass du ein Familienmensch bist.
Das ist der schwerste Teil! Wir stehen fünf Mal die Woche zwischen 10 und 30 Minuten im Ring, reisen von einer Stadt zur nächsten. Ich verlasse das Haus Freitags und komme Mittwochs wieder. Ich sehe meine Frau und Kinder zwei Tage die Woche. Meine Frau ist toll und ich erhalte viel Unterstützung von meiner Familie. Sie wissen, dass ich meinen Traum lebe und das auch für sie tue.
Viele haben behauptet, dein Look und deine Art passen nicht zu WWE. Doch dein Erfolg gibt dir Recht. Was meinst du zu den Kritikern?
Mir ist bewusst, dass mich viele Leute – egal, ob Fans oder Wrestler – nicht mögen. Andere quälen sich im Fitnessstudio, schlafen in ihrem Wagen und ärgern sich darüber, dass ich es geschafft habe. Der Grund ist: Sie haben nicht das, was ich habe. Mein Aussehen und meine Art machen mich besonders. Ich bin vielleicht die „Ausnahme der Regel“, aber genau das finde ich gut und deshalb werde ich daran auch nichts ändern.
Du warst auch lange Zeit bei NXT. Dort arbeitet ja u.a. Axel Tischer, aber auch Torhüter Tim Wiese hatte im Performance Center ein Tryout. Hast du davon etwas mitbekommen?
War das dieser riesige Muskeltyp? Er war da und hat sich nicht gut angestellt. Ich glaube, er hat schnell gemerkt, dass unser Job weitaus schwieriger ist als er dachte. Von seinem Äußeren hält ihn jeder für einen WWE Superstar. Aber ich weiß nicht, ob das der richtige Beruf für ihn ist. Axel wiederum ist ein Wrestler! Er wird es wahrscheinlich schaffen. Wenn ich auf Tim Wiese oder auf Axel Tischer Geld setzen müsste, dann würde ich Axel auswählen. Ich selbst habe ihn nur ein oder zwei Mal live getroffen. Aber es gibt offenbar Leute, die etwas in Axel sehen. Er wrestlet regelmäßig bei Live-Events und stellt sich gut an. Das Wichtigste ist aber ohnehin seine Einstellung und die stimmt absolut.
Es wurde viel über ein Match zwischen Kevin Owens und dem Undertaker im Vorfeld von Wrestlemania gesprochen. Aber es hat nicht geklappt. Wieso?
Ich dachte wirklich, ich wäre in diesem Jahr dran. Ich hatte es mir so sehr gewünscht. Vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr, wer weiß?